Arrenberg: Simonsstraße, Martin-Niemöller-Platz, Gutenbergplatz

Am Donnerstag, den 22. August 2024, nahmen wir uns für unseren 360-Tage-Picobello-Tag den Martin-Niemöller-Platz am Arrenberg, für einen CleanUp vor. Unsere Aktion hatten wir ein paar Tage vorher beim Ressort Umweltschutz für den Zeitraum 13 bis 15 Uhr angekündigt.

Eine 360-Tage-Picobello-Aktion am Arrenberg
Spielplatz Martin-Niemöller-Platz

Auf den ersten Blick betrachtet sah der Platz, ein Gelände mit Spielplatzbereich, sauber aus. In direkter Nähe fanden wir dann doch verschiedene Abfälle, vor allem Plastikfolien, Verpackungen, Zigarettenkippen. Im angrenzenden Gebüsch lagerten zudem zwei verschlossene Metallbeutel, leere Flaschen und eine Autobatterie.
Beim Aufsammeln sprach uns ein Mann an. Was wir da machen, fragte er – warum und wer wir seien. Wir erklärten ihm, dass wir von der Initiative CLEANwup seien und diesen Spielplatz für eine Saubermachaktion ausgesucht hätten. Der Mann fand das gut, wurde gesprächig, folgte uns eine Zeitlang, stellte Fragen.
Mit einem Mehrzweckwerkzeug öffnete er einen der beiden Beutel, da uns diese merkwürdig vorkamen. „Da sind Haushaltsabfälle drin“, meinte er nach einem kurzen Blick in den Beutel.

zwei metallene Beutel
Fehlender Mülleimer

Der Mann, ein Anwohner, bemängelte das Fehlen eines Mülleimers auf der Rückseite des Spielplatzes, der seiner Ansicht nach bewusst abgebaut wurde. „Deshalb schmeißen die Leute hier vieles auf den Boden“, meinte er.

Wieder in der Nähe der Spielgeräte angelangt, sprach uns ein jüngerer Mann an: „Danke, dass ihr Euch kümmert“. Er erzählte, dass er mit seiner Familie hier auch gelegentlich Müll aufsammeln würde und davon, dass die ESW hier erst vor wenigen Tagen sauber gemacht hätte. Die beiden Männer kannten sich flüchtig, waren Nachbarn.

Inzwischen gingen wir mit unseren Abfallsäcken und Greifern langsam die Simonsstraße entlang. Uns fielen die vielen leeren Folienverpackungen insbesondere von Wassereis auf, die herumlagen.  Daneben sammelten wir Bonbon-, Lutscher-, Strohhalm-, Eis- und sonstige Verpackungen auf. An einer Stelle, gegenüber dem Quartiersbüro Aufbruch am Arrenberg, mussten wir länger verweilen, da sich dort auf einer flachen Mauer, im Gebüsch und um die dortigen Parkplätze herum Verpackungsabfälle, Aludosen, Glasscherben und Zigarettenkippen regelrecht auftürmen. „Danke, dass sie das tun“, hörten wir hinter uns jemanden rufen. Die Stimme kam von einem Autofahrer, der gerade seinen Wagen parkte. „Das wäre eigentlich eine Aufgabe für die Bundesregierung“, rief er uns zu, bevor er wegging.

Gegen 14 Uhr waren wir am Gutenbergplatz. Auch auf dem dortigen Spielplatzgelände fanden wir vorwiegend Verpackungsmüll auf den Rasen- und Gehflächen – trotz der dort sichtbar aufgestellten Mülleimer.

Auf dem Rückweg kamen wir am Quartiersbüro Aufbruch am Arrenberg vorbei. Vor dem Eingangsbereich saßen eine Dame und ein Herr an einem kleinen Tisch. Wir unterhielten uns kurz. Wir erzählten, dass wir von der Initiative CLEANwup seien und wir uns um mehr Sauberkeit in der Stadt bemühen und wir bei unserer Aktion schon viele Verpackungen eingesammelt hätten. „Die Wassereisverpackungen – die sind bestimmt vom Kiosk nebenan“, sagte die Dame.
Diesen Hinweis griffen wir gern auf und betraten den Kiosk. Ein freundlicher junger Mann bat uns hinein. Unsere Frage, ob er Wassereis anbiete, bejahte er. „Können Sie vielleicht in Zukunft Ihren Kunden beim Kauf sagen, dass sie ihr Eis genießen sollen, jedoch die Verpackung bitte im Mülleimer entsorgen sollten?“, baten wir ihn.
Eine gute Idee, fand der Kioskbetreiber. Ein Getränkelieferant, der kam und Getränke lieferte, kommentierte: „Es gibt Leute, die sind beratungsresistent.“
Mit dem Kioskbetreiber waren wir uns einig, dass man diesen Hinweis den Kunden mit auf den Weg geben könne. Sollten die Kiosk-Kunden diesen Hinweis beachten, wäre dies schon eine Maßnahme, damit weniger Plastik und andere Abfälle von Spielplätzen und Straßen in der Natur und schlimmstenfalls über die Wupper ins Meer gelangen.

Kippe und Kronkorken
Kippe und Glasscherbe

Neben all dem Verpackungsmüll, den wir gefunden und aufgesammelt hatten, machten – neben Glasscherben und Kronkorken die vielen Zigarettenkippen den größten Anteil aus: Dabei sind Kippen unscheinbar, klein und … hochgiftig.

Viele Verpackungsabfälle, Zigarettenkippen, Glasscherben
Unsere Greifer und die aufgesammelten Abfälle vor dem Martin-Niemöller-Platz am Arrenberg

Wissenswertes: Wer war eigentlich der Namensgeber des Platzes?

Emil Gustav Friedrich Martin Niemöller war ein deutscher evangelischer Theologe, ein führender Vertreter der Bekennenden Kirche, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und Präsident im Ökumenischen Rat der Kirchen. Er entwickelte sich während der Nazizeit zum Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Nach 1945 engagierte er sich für eine Neuordnung der Evangelischen Kirche und trat in der Friedensbewegung in Erscheinung (Quelle: Wikipedia).

Team CLEANwup