Ein Sonntag im Mai

// Hardt-Aktion am 28. Mai 2022 //

An einem sonnigen Samstag im Mai kann man vieles unternehmen – zum Beispiel ein Fest feiern, einen Ausflug machen, Essen gehen.
Wir von CLEANwup entschieden uns für eine Müllsammelaktion unter dem Motto „Mitmachaktion – Saubere Stadt, saubere NachbarschaftGemeinschaft gestalten.“

So fuhren wir am Nachmittag, ausgerüstet mit unserem Equipment (Tisch, Banner, Mülltüten, Handschuhen, Greifzangen und den zwei Wall-E-Robotern) zur Parkanlage Hardt und bauten am Parkplatz Bismarckstraße unseren Stand auf.
Schon kurze Zeit später sprach uns eine ältere Dame an, die zusammen mit ihrem Mann – von einem Spaziergang zurückkam.  Sie betrachtete unseren Motto-Banner und sprach davon, wie wichtig ihr das Thema Vermüllung sei, gäbe es doch Menschen, die mit voller Absicht Abfälle auf die Straße werfen würden. Sie berichtete von einer selbsterlebten Situation, bei der ein Fahrgast beim Aussteigen aus dem Bus seine Bananenschale quasi vor die Füße der anderen Aus- und Einsteigenden geworfen habe.
Beim Gang mit den Greifern über die Hardt-Wiesen wurden wir von einer Dame angesprochen, die ihr eigenes Engagement in unserer Aktivität wiedererkannte. Sie erzählte uns, dass auch sie gelegentlich Müll aufsammeln würde.

Doch wäre das ein mühseliges Unterfangen, denn die Bereiche blieben nicht lange sauber. „Ihr müsst mal zur Tannenstraße am Rott“, sagte sie. „Da sitzen die abends immer bis nachts und lassen ihren Müll liegen“. Die Dame erwähnte außerdem, dass sie vom Igelschutzbund erfahren habe, dass sich Igel oft an auf dem Boden liegenden Glasscherben verletzen würden.
Etwas später kam eine Gruppe an unserem Stand vorbei – einige schauten interessiert zu uns hinüber. Wir forderten die Gruppe auf, bei unserer Müllaufsammeln direkt vor Ort mitzumachen.  Die Dame, die vorausging, erklärte, sie seien Seminarteilnehmer und müssten leider weiter. Sie sagte auch noch, dass sie unsere Aktion sehr begrüße, und meinte: „Sie sind zur falschen Zeit hier. ‘Die‘ kommen erst am Abend, feiern hier und lassen ihren Müll liegen. Gehen Sie doch mal weiter, da hinten liegen Flaschen.“

Bei einem weiteren Rundgang auf der Hardt fanden wir dann auch tatsächlich die Flaschen, auf die die Gruppenleiterin hingewiesen hatte. Darüber hinaus auch einen Glasscherbenhaufen mitten im Park. Wir entfernten die Überreste und zusätzlich noch zwei halbleere Feuerzeugbenzinflaschen.

An unserem Stand kam ein auch Vater mit seiner Tochter vorbei. Interessiert fragte er „Wer seid ihr?“ und „Was macht ihr?“ In der Zwischenzeit war seine Tochter bei unseren beweglichen und sprechenden WALL-E’s stehengeblieben, betrachtete sie und lachte vergnügt. Wir informierten den Vater über unserer Initiative, unsere Ideen und erklärten auch, wie die kleinen Roboter zu steuern seien. Er zeigte sich beeindruckt. Auch wenn wir ihn nicht zum Mitmachen bewegen konnten – er wollte mehr über unsere Initiative erfahren, und wir gaben ihm den Tipp, sich auf unserer Webseite umzuschauen.

Unsere Aktion war nur ein kleiner Beitrag für mehr Lebensqualität in Wuppertal. Doch wir hoffen, dass wir auch den ein oder anderen Spaziergänger/ die ein oder andere Spaziergängerin ein bisschen sensibilisieren konnten in Hinblick auf die Vermüllung im urbanen Raum, konkret in der Hardt-Anlage.

Genauso wichtig war es uns, den Menschen zuzuhören, denen wir auf der Hardt begegnet sind und die uns ihre eigenen Geschichten zu Littering in der Stadt erzählten.

Vielleicht haben die Gespräche dazu geführt, dass das Thema Vermüllung diesen Menschen nicht nur in Erinnerung bleibt, sondern dass es sie gedanklich weiterhin beschäftigt und darin bestärkt, selber Liegengebliebenes aufzusammeln.
Durch unsere Aktion erhielten wir ein Meinungsbild zu dem, was wir als Initiative bewegen und bewegen möchten.
Schließlich haben wir vielleicht auch Parkbesucher, das ein oder andere Tier vor einer Verletzung durch Glasscherben bewahrt.


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